Mühlhauser I:Zur Überschätzung des Nutzens von Prävention. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (2014) 108:208-218
doi.org/10.1016/j.zefq.2013.11.006
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Antikoagulation bei „Device-detected“ VHF
Insights From the Veterans Health Administration. Circulation (2019) 139:2502–2512. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.118.038988
Bei paroxysmalem Vorhofflimmern (VHF) wird das Schlaganfallrisiko nur bei Patienten mit hoher Last an VHF (hier als kumulative Zeit mit VHF an mindestens einem Tag innerhalb von 90 Tagen Überwachungszeit) durch OAK signifikant vermindert (Spalte re.: Hazard Ratio mit 95 %-Konfidenzintervall bei multivariater Regressionsanalyse):
VHF-Last | Anteil in Studie (%) | Anteil mit OAK (%) | Relatives Schlaganfall-Risiko durch OAK (Hazard Ratio) |
>6 Min | 45 | 13 | 0.62 (0.26-1.43) p = 0.29 |
>1 Std | 39 | 16 | 0.79 (0.35-1.77) p = 0.57 |
>6 Std | 32 | 20.6 | 0.52 (0.22-1.25) p = 0.14 |
>24 Std | 24 | 27.4 | 0.28 (0.10-0.81) p = 0.02 |
KP-RHYTHM Study
Alan S et al.: Association of Burden of Atrial Fibrillation With Risk of Ischemic Stroke in Adults With Paroxysmal Atrial Fibrillation. The KP-RHYTHM Study. JAMA Cardiol. 2018;3(7):601-608. doi:10.1001/jamacardio.2018.1176
US-Studie 2011-2016: Die mittels ZioXT ermittelte Flimmerlast (Dauer von VHF oder VoFla in % der 14-tägigen Monitoring-Periode) war bei 1.965 Erwachsenen im Alter von durchschnittlich 69 Jahren mit dem Schlaganfallrisiko korreliert. Das CHADS-VASc-adjustierte Risiko für einen Schlaganfall war bei einer Flimmerlast ≥11.4 % (oberes Tertial) mehr als 3-mal so hoch wie in den anderen Tertialen. Dieses Resultat war über alle demografischen und klinischen Subgruppen konsistent.
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Flimmerlast und Schlaganfallrisiko
Chen LY et al.: Atrial Fibrillation Burden: Moving Beyond Atrial Fibrillation as a Binary Entity: A Scientific Statement From the American Heart Association. Circulation (2018) 137(20):e623-e644.
doi: 10.1161/CIR.0000000000000568.
Die Flimmerlast kann als längste Episodendauer, Anzahl der Episoden oder als Zeitanteil in Prozent während eines Monitoring-Zeitraumes definiert werden. Die aktuellen Leitlinien unterscheiden bei ihren Empfehlungen nicht zwischen persistierendem oder paroxysmalem Vorhofflimmern oder der Flimmerlast, obgleich jüngere Daten einen Zusammenhang zwischen Flimmerlast und Schlaganfallrisiko nahelegen. Dabei ist unklar, ob das Schlaganfallrisiko mit steigender Flimmerlast kontinuierlich zunimmt oder ob es einen Grenzwert gibt. Sollte es einen Grenzwert geben, so ist dieser nicht definiert. Hohe Flimmerlast ist auch mit einem höheren Risiko für Herzinsuffizienz und einer erhöhten Mortalität verknüpft, nicht aber mit geringerer Lebensqualität.
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AFFORD study
Hald J et al.: Opportunistic screening for atrial fibrillation in a real-life setting in general practice in Denmark-The Atrial Fibrillation Found On Routine Detection (AFFORD) non-interventional study. PLoS One (2017) 12(11):e0188086.
doi: 10.1371/journal.pone.0188086.
„Real-Life“-Studie aus Dänemark zum Screening auf Vorhofflimmern (VHF) bei über 65-Jährigen. 970 Patienten wurden mittels Pulspalpation und (bei unregelmäßigem Puls) anschließendem 12-Kanal-EKG untersucht. Unregelmäßiger Puls war bei 4.4 % (65-74 Jahre) bzw. 10.5 % (75-84 Jahre) bzw. 22.9 % (≥85 Jahre) vorhanden, VHF wurde bei 0.83 bzw. 0.54 bzw. 3.39 % bestätigt. Allgemeinmediziner vermuteten bei 13 EKG VHF, welches von Kardiologen bei 10 EKG bestätigt wurde.
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Genauigkeit der Pulspalpation zum VHF-Screening
Cooke G et al.: Is pulse palpation helpful in detecting atrial fibrillation? A systematic review. J Fam Pract (2006) 55(2):130-4.
Bereits 2006 kommt diese Metaanalyse dreier Studien mit insgesamt 2.385 Patienten zu dem Ergebnis, dass Pulspalpation für die Erkennung von Vorhofflimmern (VHF) eine hohe Sensitivität von im Mittel 94 % (91-100 %) bei mäßiger Spezifität von im Mittel 72 % (70-77 %) aufweist.
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LietoAF Study
Virtanen R et al.: Self-detection of atrial fibrillation in an aged population: the LietoAF Study. Eur J Prev Cardiol (2014) 21(11):1437-42.
doi: 10.1177/2047487313494041
Von 205 Finnen im Alter ≥75 Jahren erlernten 139 (68%) die Puls-Selbstkontrolle. Signifikante Prädiktoren für den Lernerfolg waren ein hoher Mini-Mental State Examination score (>24) (OR 7.5, 95% CI 1.5-37.3, p = 0.014), PC-Benutzung zu Hause (OR 4.7, 95% CI 1.9-11.5, p = 0.001), Unabhängigkeit bei alltäglichen Aktivitäten (OR 4.2, 95% CI 1.4-13.6, p = 0.013) und niedrige Herzfrequenz (OR 1.04, 95% CI 1.0-1.08, p = 0.037). Die Puls-Selbstkontrolle führte nicht zur vermehrten Inanspruchnahme örtlicher Einrichtungen des Gesundheitswesens und beeinträchtigte die Lebensqualität nicht. Innerhalb eines Monats entdeckten vier Teilnehmer neues asymptomatisches Vorhhofflimmern.
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Zuverlässigkeit der Pulskontrolle bei Älteren
Jaakkola J et al.: Reliability of pulse palpation in the detection of atrial fibrillation in an elderly population. Scand J Prim Health Care (2017) 35(3):293-298.
doi: 10.1080/02813432.2017.1358858.
Nach kurzer Anleitung durch eine Pflegefachkraft und 1-monatiger Puls-Selbstkontrolle konnten 173 finnische ≥75-Jährige mit vergleichbarer Zuverlässigkeit wie 57 Profis (10 Pflegefachkräfte, 17 Paramedic-Studenten im letzten Ausbilungsjahr, 15 Pflege-Studenten im letzten Ausbildungsjahr und 15 Paramedic-Studentens im vorletzten Ausbildungsjahr) zwischen Sinusrhythmus (SR), Sinusrhythmus mit Extrasystolen (SR+ES) und Vorhofflimmern (VHF) unterscheiden. 25 von ihnen (14.5 %) mussten allerdings ausgeschlossen werden, weil sie den Puls nicht tasten konnten. Bzgl. der Detektion von SR (97.3% vs. 96.5%) und SR+ES (74.3% vs. 71.4%) bestanden keine signifikanten Unterschiede, langsames VHF (81.8% vs. 56.1%) und schnelles VHF (91.9% vs. 80.7%) wurde von den älteren Menschen aber zuverlässiger detektiert als von den Profis.
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Förderung der Puls-Selbstkontrolle zur VHF-Detektion
Cole J et al.: Opportunistic pulse checks in primary care to improve recognition of atrial fibrillation: a retrospective analysis of electronic patient records. Br J Gen Pract (2018) 68(671):e388-e393.
doi: 10.3399/bjgp18X696605.
Ein systematisches Programm zur Förderung regelmäßiger opportunistischer Puls-Selbstkontrollen bei ≥65-Jährigen konnte 2007-2017 in drei Londoner Bezirken die Häufigkeit der Selbstkontrollen von 7.3 auf 93.1 % steigern. Die alters-adjustierte Prävalenz von Vorhofflimmern stieg im Beobachtungszeitraum von im Mittel 61.4/1000 auf 67.3/1000 um 9.6 % (5.9/1000) signifikant, es wurden 790 zusätzliche Fälle identifiziert.
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Genauigkeit und Akzeptanz des VHF-Screenings mittels Smartwatch bei Älteren
Ding EY et al.: Accuracy and Usability of a Novel Algorithm for Detection of Irregular Pulse Using a Smartwatch Among Older Adults: Observational Study. JMIR Cardio (2019) 3(1):e13850.
doi: 10.2196/13850
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